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Cannabis
» Marktbezogene Aspekte und Regulierungen

Bezugsquellen

QuellenHealth Behaviour in School-aged Children (HBSC) (2018) und Studie von Annaheim & Gmel (2009), durchgeführt im Rahmen des Cannabismonitorings.

Im Rahmen der Schülerbefragung HBSC wurden die Bezugsquellen 15-Jähriger, die mindestens einmal während der letzten 30 Tage illegalen Cannabis genommen haben, analysiert (Delgrande Jordan et al., 2019). Bekannte Personen, d.h. Freunde und Freundinnen, Eltern oder Geschwister waren die zentrale Bezugsquelle. So gaben mehr als acht von zehn 15-jährigen Cannabisgebrauchenden an, Cannabis über diese Personen bezogen zu haben.

Ausserdem haben zusätzliche Analysen zu den verschiedenen Gebrauchsprofilen, basierend auf den HBSC-Daten 2014, gezeigt, dass sich aktuell häufig Cannabisgebrauchende (d.h. Gebrauch an mind. sechs Tagen während der letzten 30 Tage) anteilmässig häufiger bei Unbekannten mit Cannabis eindeckten als aktuell sporadisch Cannabisgebrauchende (d.h. Gebrauch an höchstens fünf Tagen während der letzten 30 Tage).

Im Rahmen einer Studie von Annaheim & Gmel (2009) wurden basierend auf einem Vergleich der beiden Wellen des Cannabismonitorings die Bezugsquellen von Cannabis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen analysiert.

2007 bezog die Mehrheit (57.7%) der aktuell, d.h. in den sechs Monaten vor der Befragung, Konsumierenden ihren Cannabis von Freunden ohne dafür bezahlen zu müssen (Abbildung). Zirka ein Drittel (33.6%) kauften ihn bei Freunden, 5.8% gaben an, im Hanfladen Cannabis erworben zu haben und gut doppelt so viele kauften ihn auf der Gasse bzw. bei einem Dealer (13.0%). Eigene Pflanzen benannten 8.7% als ihre Bezugsquelle.

Vergleicht man die Ergebnisse von 2007 mit den Daten aus dem Jahr 2004, zeigt sich, dass insbesondere der Bezug aus privaten Quellen (Freunde, eigene Pflanze) oder direkt auf der Gasse zugenommen hat. Hingegen war der Erwerb im Hanfladen deutlich rückläufig. Als Begründung mag die zunehmende Schliessung von Hanfläden in Folge der restriktiveren Cannabispolitik am Ende der 1990er Jahre gelten (vgl. Leimlehner, 2004).

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