Startseite
 
Diese Website wird seit Januar 2020 nicht mehr systematisch aktualisiert. Für aktuelle Informationen zum Thema Sucht in der Schweiz empfehlen wir die Websites Zahlen und Fakten sowie das Schweizer Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten (MonAM).
Cannabis
» An Konsumumstände und -formen gebundene Risiken

Fahren unter Cannabiseinfluss

Nach aktuellem Forschungsstand wird davon ausgegangen, dass Cannabisgebrauch die Fahrtüchtigkeit massgeblich beeinträchtigt und zwar sinkt die Fähigkeit zu fahren mit steigendem Gebrauch (Wolff & Johnston, 2014, Raes et al., 2008). So zeigte beispielsweise eine systematische Literaturübersicht, dass das Unfallrisiko durch Cannabisgebrauch signifikant erhöht wird (Asbridge et al., 2012). Dabei liegt das Risiko eines Verkehrsunfalls bei gleichzeitiger Einnahme von Cannabis und Alkohol höher als wenn die Substanzen einzeln genommen werden (Wolff & Johnston, 2014). Cavegn et al. (2008) schätzen, dass etwa 5% aller schweren Verkehrsunfälle in der Schweiz durch Cannabis mitverursacht werden. Ferner wurde in einer Studie festgestellt, dass der Wille sich hinters Steuer zu setzen ("willingness to drive") mit steigendem Cannabisgebrauch sinkt (Ménétrey et al., 2005).

Fahren unter Cannabiseinfluss ist in der Schweiz gemäss Strassenverkehrsgesetz seit 2005 verboten (SVG, Artikel 31, Absatz 2). Allerdings liegen bisher kaum Daten zu Vergehen im Zusammenhang mit Cannabisgebrauch vor, da sie in den Statistiken nicht separat ausgewiesen werden. Eine Studie zu Fahren unter Drogeneinfluss dokumentiert jedoch, dass Cannabinoide in der Hälfte aller kontrollierten Blutproben nachgewiesen werden konnte und damit die am häufigsten vorkommende Substanz war (Senna et al., 2010). Das Bundesamt für Statistik (BFS) publiziert zudem Daten zu Personenschäden bei Strassenverkehrsunfällen unter dem Einfluss von Drogen (inkl. Cannabis; Abbildung). Während die Zahl der bei Unfällen Getöteten seit 1992 relativ stabil geblieben ist, hat die Zahl der leicht Verletzten zugenommen. Die Zahl der schwer Verletzten lag im Jahr 2005 am höchsten und hat seitdem wieder etwas abgenommen.

top